Vorgeschichte
Erste Besiedlungsspuren in Schönbach reichen bis in die Hallstattzeit zurück. So wurden auf dem Reichert beim Bau des Sportplatzes mehrere Hügelgräber von dem damaligen Direktor der Vor- und Frühgeschichte in Marburg Gero von Merhart freigelegt. Auch innerhalb des Dorfes wurden bei Baumaßnahmen Reste von mehreren Urnenbestattungen gefunden, die jetzt im Universitätsmuseum des Marburger Schlosses zu sehen sind. Reste eines noch älteren, spätbronzezeitlichen Hauses wurden beim Bau einer Gasleitung zwischen Schönbach und Großseelheim aufgedeckt.
Mittelalter
Schönbach wird als Saynenbach erstmals im Jahre 1248 in einer Heberolle des Erzstifts Mainz erwähnt. Vermutlich ist das Dorf, zumindest aber die Mühle, bereits in fränkischer Zeit gegründet worden. Der Name Saynenbach geht möglicherweise auf den lateinischen Begriff sagena (Fangnetz) zurück, und würde gleichzeitig auf Fischerei im Bereich des heutigen Dorfes schließen lassen. 1256 erhielt der Deutsche Orden in Marburg von Konrad von Marburg Güterbesitz in Schönbach. Es folgten weitere Gütererwerbungen durch den Orden 1261 und 1270. 1358 verfügte der Orden über einen Hof mit 59 Morgen Ackerland und 5 Morgen Wiesen. 1361 waren die mainzischen Güter an einen Friedrich von Schönbach verpachtet. Vielleicht ist damit auch ein Ortsadel fassbar. Die zwei Flurnamen Niederndorf im Norden von Schönbach und Machthuser Lache südlich der Grindelmühle weisen auf wüst gefallene Siedlungen hin. Ein Plebanus ist für Schönbach erstmals 1295 erwähnt. Bis zur Reformation war Schönbach nach Bauerbach eingepfarrt, wovon die immer noch zu besichtigende „Schöbacher Pforte“ in der dortigen Kirche „St. Cyriakus“ zeugt. Im Zuge der Reformation unterstand sie dann spätestens ab 1577 der Großseelheimer Kirche. Deshalb existiert auch in dieser Kirche eine „Schönbacher Pforte“. Politisch gehörte Schönbach nach Teilung der Landgrafschaft Hessen 1567 zunächst zu Hessen-Marburg. Nach Erlöschen dieses Hauses und den Wirren des Hessenkrieges wurde es spätestens 1648 Teil von Hessen-Kassel und grenzte an die katholischen Mainzer GemarkungenBauerbach, Ginseldorf und Anzefahr. Von der ehemaligen Landesgrenze zeugen noch heute Grenzsteine mit dem Mainzer Rad und dem Hessischen Löwen. Der Ort zählte Anfang des 16. Jahrhunderts noch knapp 20 Einwohner, diese Zahl stieg bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf ca. 150 und bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts auf über 200 Einwohner.